Wer öfter in Weltklang rein hört, dem ist diese Musik nicht ganz unbekannt, wenn auch durch einen anderen Vertreter in etwas reduzierter Form vorgetragen. Die Rede ist von Daniel Waro, dem unermüdlichen Kämpfer von der Insel La Reunion für den Maloya. Dem Tanz und die Gesänge der Sklaven auf den Zuckerrohrplantagen der Reunion.
Waro durfte ich im Rahmen von KLANGKOSMOS-NRW Startseite kennen lernen, eine hervorragende NRW-Weltmusik-Reihe mit Live-Konzerten in verschiedenen Städten. Ausgerichtet von Birgit Ellinghaus (Kuratorin) und Eva Marxen (Organisation) so wie vielen Helfern an den einzelnen Veranstaltungsorten in NRW.
Aber auch auf der 700 km entfernten Insel Madagaskar erfreuen sich Tänze und Gesänge zunehmender Beliebtheit. Zumal ihm der Makel des Verbotenen spätestens genommen ist, seit der Maloya quasi durch Aufnahme in die Liste immateriellen Kulturerbes zum Weltkulturgut erklärt wurde.
Einer der angesagtesten Madagassischen Maloya-Künster ist OLIVIER ARASTE mit seiner Band LINDIGO. Auf dem hier vorliegenden neuen Album „ Milé_Sèk_Milé“, was soviel heißt wie „Ich bin was ich bin“ zieht er alle Register und zeigt die Bandbreite des Maloya.
Die reicht vom zarten Solovortrag bis hin zum Grossen Tanz, der etwa an die Dorftänze von Ureinwohnern erinnert. OLIVIER ARASTE erweitert die Tradition um feine Modernisierungen, in dem hier und da elektrische Spielereien und poppigere Arrangements einfließen.
Auch wenn die madagassische Musik in unseren Ohren im ersten Moment rhythmisch, trotz ihrer Komplexität, etwa einsilbig klingt, gibt es allein aufgrund der Vielfalt an eingesetzten Instrumenten eine Menge zu entdecken.
Somit schrammte LINDIGO mit ihrem Album „ Milé_Sèk_Milé“ nur Knapp am Top-Tipp von Radio Weltklang vorbei.
Erschienen bei Hélico Music / LINDOGO bei facebook