Linde Nijland – I Am Here

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Linde Nijland - I am HereStille! Der Sekundenzeiger bremst, die Partikel in der Luft machen Pause, und die in den Raum fallenden Sonnenstrahlen wandeln sich in einen seltsam wirkenden sepia Ton.

Was für eine Stimme. GLEN HANSARDs Zusammenarbeit mit MARKETA IRGLOVA für den Film „Once“kommt mir in den Sinn.

LINDE NIJLANDs Album in Worten zu beschreiben fällt schwer, denn das reine Adjektiv „schön“ wird der Größe ihres Albums „I Am Here“ nicht gerecht. Es ist schier Atemberaubend. Denn den möchte man am liebsten einstellen, um nicht mit dem eigenen Atemgeräusche den Hörgenuss zu stören.

An vielen Stellen wirkt sie wie ein weibliches Pendent zu Nick Drake. Dann aber ist sie doch wieder zu offen, verzweifelt nicht an ihrer inneren Düsternis, sondern bricht Stimmungen durch Anleihen im Folk und eine erstklassige Begleitinstrumentierung. Ihre gleich an zweiter Stelle auf „I Am Here“ gesetzte Version von „Ocean Gypsy“, vielen sicher bekannt durch die Band RENIASSENCE, schickt einen wohligen Schauer über die Kopfhaut. Grandios! Mit „Leaving London“ wähnen wir uns zu Gast bei den ganz Großen Sängerinnen der Alternative Country Szene, wie wir sie Dank der Cohen Brüder in Form von ALISON KRAUSS in „Oh Brother Where Art Though“ erleben durften. Und doch sind fast alle Songs auf dem Album von LINDE NIJLAND aus der eigenen Feder geflossen. Ganze 13 gibt es davon auf dem 10.Album der Niederländerin.

LINDE NIJLAND kommt nicht aus dem Nichts. Den Folkfreunden ist sie unter anderem als Teil des Ensembles YGDRASSIL ein Begriff, dem sie 15 Jahre angehörte. 2007 löste sich YGDRASSIL auf, und LINDE betrat Solopfade.

Was mich an „I Am Here“ am meisten beeindruckt, ist die offensichtliche Verletzlichkeit und Offenheit die hier in völliger Authentizität eingefangen ist.