Ein Blick auf das Cover läßt schon vermuten, wohin in etwa die Reise geht. Aber auch nur grob. Zähle doch auch ich zu jenen, die im Schnellschuss unterstellen und verweigern, um am Schluss das Gegenteil festzustellen. So erwartete ich sofort nerviges Fingergefrickel, um fast vom Gegenteil überzeugt zu werden.
Denn NONO GARCÌA hat es nicht nötig, seine Fingerfertigkeit über die Maßen ins Scheinwerferlicht zu schieben. Statt dessen verlässt er sich auf „Viaje A La Breña“, was übersetzt „Reise in die Breña“ bedeutet, vor allem auf kompositorisch ausgereiftes Handwerk.
Der Spanier aus der südspanischen Stadt Barbate, gelegen an der Costa de la Luz, hat in seiner Kombination traditioneller iberischer Musik, Flamenco, Jazz und ethnischen Rhythmussprengseln seine ganz eigene Spielart entwickelt. Begleitet wird er auf „Viaje A La Breña“ gekonnt dosiert von Joan Masana am Bass und David León an Schlagzeug und Perkussion. Allein die Tatsache das Trio und Solo im Wechsel aufspielen, bringt vom Grund her Abwechslung. Darüber hinaus changieren die Songs in den verschiedensten Jazzstilen, klingen mal leicht poppig, mal mehr nach Standards, mal nach gut gereiftem Fusion. Wen das Ganze allerdings dann doch auch brasilianisch vorkommt, mag nicht ganz falsch liegen. Denn ein weiterer Gast ist der brasilianische Sänger CARLOS PAPEL.
Gerade die dominierende Unaufgeregtheit macht aus „Viaje A La Breña“ etwas besonderes. Hinzu kommt auch hier wieder, wie bei vielen Alben aus dem Hause Galileo MC, eine fast tadellose akustische Konservierung.