Auch XENAI KRIISIN nimmt den Faden auf „Hymn“ auf, den zur Zeit so viele aufgreifen. Minimalismus! Davon sind alle Songs auf diesem Album gekennzeichnet, das eigentlich aus dem Jahr 2013 stammt. Doch wie so oft im Indie-Bereich dauerte es ein wenig länger, bis die Landesgrenzen überwunden wurden. Obwohl es im Fall von XENIA KRIISIN ja nicht all zu weit von Schweden aus ist.
Wirken tut XENIA KRIISIN allerdings eher kanadisch, was wohl vor allem vom kursierenden Video samt Bildern herrührt, auf dem sie mich stark an Buffy Sainte-Marie erinnert.
Ansonsten sind Information zur Person nur dünn gestreut. So soll XENIA KRIISIN ursprünglich aus dem Jazz stammen, wo sie ihr Faible für Improvisation auslebte. Interessant ist eine Aussage in einem schwedischen Magazin. Danach hat sie erst spät angefangen ihr Stimme ins Spiel zu bringen, da sie Anfangs zu schüchtern war. Nicht nur um in vorderster Front zu stehen, sondern auch, weil sie die Stimme für ein viel zu empfindliches Instrument hielt.
Heute steht ihre Stimme nahezu im Mittelpunkt ihrer Arbeiten.
Live spiegelt sich wider, was schon die Aufnahmen auf „Hymn“ erwarten lassen. Eine fast meditative Stimmung wird auf die Bühne gebracht. XENIA KRIISIN scheint dabei auch Soloauftritte zu absolvieren, während sie auf dem vorliegendenVideo vom Schlagzeuger JOHAN HJALMARSSO begleitet wird. (Sehr empfehlenswert!)
Es ist immer wieder erstaunlich, wie es Menschen schaffen in unserem lärmenden Umfeld Raum für Ruhe zu schaffen. Ruhe, die sie, so wirkt es zumindest bei XENIA KRIISIN, sogar komprimieren können. Auf unserer Seite des Alltags angelangt entfaltet sich diese Ruhe, um um uns herum einen Kokon der Stille zu schaffen, in dem wir ihren Songs lauschen können.
XENIA KRIISIN wählt auf „Hymn“ simpelste Instrumentierungen, die in ihrer Art fast ein wenig an NICO erinnert. Ein kleiner Synthie, wenige Effektgeräte und eine kleine klingende Zither. Trotzdem kann es unter Popmusik im besten Sinne gebucht werden. Die Kollegen von „acousticschock.de“ tun das zumindest, und zwar unter „Dark Side of Pop“.