Oum – Soul of Marocco

Oum - Soul of MoroccoManchmal ertappe ich mich dabei, wie ich Mustern erliege. Wie ich anhand von Covern und vagen Hinweisen meinen Bildern im Kopf freien Lauf lasse. Das Opfer sind dann Platten wie die von Oum, die über Wochen in der Ecke lag, da ich dachte die X’te marokkanische Standardnummer vorgeführt zu bekommen.

An Ende ist „Soul of Marocco“ indes etwas völlig anderes. Dem Jazz verfallen, vom Bossa-Nova und Cuban-Soul gepackt, mit wechselseitigem Empfang afrikanischer und europäischer Einflüsse. Das ist „Soul of Marocco“. Dabei bleiben die Wurzeln fest in der Heimat Marokko verankert.

Das ist grob gesagt die musikalische Welt der Sängerin OUM, die auf „Soul of Morocco“ für einige Überraschungen gut ist. Denn wenn OUM sich einem Stil im Stück verschreibt, geht sie wirklich darin auf. Entsprechend abwechslungsreich ist dann auch das Album. Trotzdem zeigt OUM auch, dass sie sich ihrer musikalischen Herkunft sehr wohl bewusst ist.

Beteiligt an der gelungenen Umsetzung sind verschiedene Jazzmusiker aus Frankreich, aber auch der in Frankreich lebende marokkanische Perkussionist ADHIL MIRGHANI so wie der Out-Virtuose YASSIR RAMI.

Also, nicht wundern, wenn ihr in einem Moment in Brasilien, im nächsten in Nigeria, dann wieder in der marokkanischen Wüste oder eben mitten in Europa wiederfindet.

Wie gesagt, vergesst das Cover. Da hätte ich mir dann eher eines im Stil der ECM-Künstler gewünscht, das unsere Phantasie und nicht unsere Klischees füttert.

http://www.galileo-mc.de/galileo-mc/cd.php?formatid=2688

http://www.oum.ma/