Die kubanische Musik ist das Resultat einer Zusammenkunft spanischer Kolonialherrschaft und der zum Zuckeranbau eingeschifften Sklaven aus Westafrika. Ureinwohner spielten schon kurz nach der Entdeckung der Insel durch die Spanier kaum noch eine Rolle, da ihre Population in etwa 50 Jahren (1492-1548) durch eingeschleppte Krankheiten und Kämpfe von 100.000 auf wenige tausend sank.
Dominierend für die musikalische Entwicklung wurden sehr bald die eingeschifften Sklaven, die sich immer stärker auf ihre Traditionen und Riten besannen, und diese in ihrem praktizierten Glauben einbanden. Hinzu kommt, das sich die Sklaven in herkunftsbezogene Gemeinschaften zusammenschlossen, in denen vor allem die Kultur der Yorubas aus NW Nigeria, Ghana, Benin und dem Kongo dominierte.
Auf 112 Seiten kann dies und vieles mehr über afrokubanische Kultur nachgelesen werden. Angereichert ist das Ganze mit Interviews, Fotos und schließlich mit vier randvollen CDs.
Die vier Scheiben sind themenbezogen Zusammengestellt: „CUBAN Invocations„, „CANTAR en cuba„, „BAILAR con cuba“ und „CUBANO jazz„. Zu den insgesamt 57 Titeln von fast genauso vielen Interpreten finden sich auf den 112 Seiten umfangreiche Hintergrundinformationen. Neben einen Blick auf den ethnischen Background spielen Künstlerportraits
eine große Rolle, an denen sich der Fortschritt festmachen lässt. Obwohl es sich bei den meisten Aufnahmen um solche neueren Datums handelt, fällt es mir schwer, nicht doch ein wenig Staub auf ihnen zu verspüren.
Einen Bonus erhält diese Box allerdings für ihre Aufmachung im Stil einer Zigarrenkiste, die rundum gelungen ist.