Vor kurzem bin ich von meinem Dad auf eine Dokumentation über das Leben in den Weiten der Mongolei hingewiesen worden. Der Filmemacher hatte, wie die Verantwortlichen für die vorliegende CD, Tuwa, eine 170tsd. Quadratkilometer große Region in Süd-Sibirien, ins Herz geschlossen.
Und als hätte sich der eine vom anderen inspirieren lassen, trägt „Deep In The Heart Of Tuva“ den Untertitel >cowboy music from the wild east<. Nun, da nur 306tsd. Menschen in Tuva leben, was etwa einer Bevölkerungsdichte von 1,7 Einwohner pro Quadratkilometer entspricht, bleibt tatsächlich genügend fruchtbare Steppe für die Viehzucht, sowie für den Getreideanbau.
Aufsehen erregen die reisenden Viehzüchter Tuvas aber nicht nur durch ihre nomadenhafte Lebensweise, sonder vor allem durch ihren fast weltbekannten Kehlkopfgesang. Das Liedgut erinnert aber weniger an die Cowboys, wie wir sie uns vorstellen, sondern eher an die Indianer. Grund dafür ist die Spiritualität der Texte, die Art der oft lautmalerischen Gesänge, und die Nähe zur Natur. In jedem Fall ein Hörerlebnis, und dank des Buchs auch ein Augenschmaus.