Ein Fischer allein auf seiner Junke irgendwo vor den Küsten des schwarzen Kontinents, festgehalten bei der Arbeit sein Netz auszuwerfend. Ein schon fast meditativ wirkender Moment. Was also würde man erwarten, bei einem solchen Cover, bei einem solchen Label?
DISTANCE, LIGHT & SKY haben mich mit dem Cover ihres Debut Albums „Casting Nets“ mächtig in die Irre geführt. Ich dachte an Musik aus Mali oder dem Senegal. Aber: Lupenreine Singer-Songwriting Kunst gelangt ans Ohr.
Beeindruckend ist die Intimität, die in den Aufnahmen eingefangen ist. Mit an Bord sind neben CHRIS ECKMAN der Percussionist und Komponist ERIC THILEMANS aus Belgien, so wie die niederländisch-britische Sängerin wie Songschreiberin CHANTAL ACDA.
Typisch für den Kopf des Ganzen, sprich: in den meisten seiner Projekte anzutreffen, ist dieser leichte Patina-Effekt im Sound. Diese Atmosphäre, in der Sepiafarbene Bilder entstehen und die Zeit eingefroren scheint.
Je häufiger ich Eckmans Arbeiten höre, um so häufiger kommt mir Ry Cooder in den Kopf. Wie Cooder versteht Eckman es in guten Momente einer Arbeit seinen Stempel aufzudrücken, ohne dominierend zu wirken. Eher nur zum Besten des Werks, nicht zur Selbstdarstellung. Und er ist ein Meister der Vermittlung. Denn, obwohl wir auch hier wieder „nur“ ein Projekt von vielen hören, wirkt es wie eine Einheit.
Im Ergebnis überkommt uns eine Musik, die so homogen daher kommt, als stünden alte Freunde beieinander. Schon ertappe ich mich dabei wie ich mich für die Behauptung schäme, Eckman sei der Kopf. Vielleicht steht er ja wirklich einfach nur dabei, als Gleicher unter Gleichen.
Je länger ich zuhört, um so schlüssiger wirkt „Casting Nets“, das Debüt von DISTANCE, LIGHT & SKY, erschienen bei Glitterbeat. Plötzlich macht auch der festgehaltene Moment auf dem Cover Sinn, der für uns zu neuem Leben erwacht. Wir fischen.
Danke an CHANTAL ACDA!
http://www.chriseckman.net/home/blog/distance-light-sky-debut-album-is-out