Dieses Album hat tiefste Spuren in meiner Seele hinterlassen. Nachdem ich eine fast siebenjährige Pause von Jarre gemacht hatte, diese Überraschung.
Equinox (78), aber vor allem Oxygene (76) hatten mich in soviele Alpträume begleitet, das ich nicht mehr wusste wem ich jetzt die Effekte zuschreiben musste: den Drogen oder dem Sound. Nachdem ich in irgendeinem abgelegenen Bauernhaus stoned den Laierkastenmann von Oxygene sah, hab ich erst einmal das Handtuch geschmissen.
Jahre später hörte ich im Radio einen unglaublichen Sound, etwas, dass für Elektronikmusik erstaunlich perkussiv klang und nach vorne losging. Es war der Titeltrack „ZOOLOOK„, ein für diese Zeit unwahrscheinlicher Hammer. Während die einen sich von der NDW zusabbern ließen, der Rest der Welt den New Wave über sich hereinbrechen ließ, dieser Sound. Also nichts wie ab in die Vinylbude und erstmals den Longplayer auf den Teller.
Mit diesen Zeilen dreht sich die 24-Bit-Digi-Version im Player. Es kommt einer Wiedergeburt gleich. Was damals durch den Blätterwald schallte gilt nach wie vor. „ZOOLOOK“ ist eines der experimentellsten Alben von Jarre, und ragt in seiner Geschlossenheit weit über andere Erscheinungen der Elektronik-Szene hinaus.
Mein Favorit ist ohne Frage „Diva“ mit Laurie Anderson. Ihre Stil mit Stimmen umzugehen hat meines Erachtens nicht nur in diesem Track deutliche spuren hinterlassen, auch wenn sie expliziet für diesen aufgeführt ist. Einsame Klasse. Letztlich kann man nicht sagen wer wen veredelt hat, und so soll befruchtende Arbeit ja schließlich enden.
Einziger Wermutstropfen: Mit knapp 38 Minuten ist die Scheibe einfach viel zu kurz.
Laurie Anderson Adrian Belew Yogi Horton J.M.Jarre Marcus Miller Frederick Rousseau Ira Siegel |
vocals (Diva) guitars & effects dums keyboards & elect. devices bass add. keyboards add. guitars |