Alles beginnt ganz harmlos, wie eine Fokussierung unter einem Mikroskop. Kleinste Partikel werden sichtbar und offenbaren ihr Innerstes. Erst jetzt erkennt man, dass uns Figuren von Kenneth Newby durch ein eigenes Universum führen. „Sirens“ wirkt wie eine Rückbesinnung auf eine Vergangenheit, die sich in der Zukunft zu reproduzieren scheint.
Die jungfräulichen Sirenen sind unter uns, treiben uns mit ihren unwiderstehlichen Klängen in eine neue Dimension. Es gibt keine Alternative, Kenneth lässt die Gegenwart als ödes Standbild zu Staub zerfallen. Alles scheint bekannt und völlig neu zugleich, manchmal gerade im Entstehen begriffen. Kaum ein Moment vergeht ohne Spannung, bevor er uns den Glanz einer neuen Welt zugänglich macht. In ihnen ist alles möglich, von der Begegnung mit Zauberern und Kobolden, bis hin zum Scheitern des Individuums an der grausamen Kälte eines Moment. Es macht auch keinen Sinn die Skiptaste ins Spiel zu bringen, da sich sowieso ein Tor an das nächste reiht.
In den USA erlebt Newby mit dieser Scheibe einen ungeahnten Höhenflug. Bisher war er eher der Mann im Hintergrund bei so namhaften Projekten wie TRANCE MISSION, BEASTS OF PARADISE oder RING. Wer diese Projekte kennt, der wird einiges in sein persönliches Puzzle der Samplefreaks wieder zuordnen können. Und keine Angst, hier gibt es kein New Age-Geplänkel. Sicherlich mit ein Grund für den Erfolg dieser Scheibe, die sich stark von den letzten seichteren Projekten des Labels CITY OF TRIBE absetzt.