ROBERTO NEGRO – Loving Suite pour Birdy So

ROBERTO NEGRO - Loving Suite pour Birdy So

Gleich mit dem Vorspiel auf „Loving Suite pour Birdy So“ bricht ROBERTO NEGRO samt Begleitung eventuell vorhandene Erwartungen auf. Improvisatorisch verspielt, ein wenig nach der Einspielphase einer Orchesterprobe tönend, schlendert „Prélude“ durch die Tonlandschaften. Im anschließenden  „Tout de toi“ hat die Sängerin ELSA CARON ihren ersten Auftritt. Und was für einen. Wunderbar verspielt, mal naiv entrückt, dabei immer Leichtigkeit ausstrahlend, singt ELSA CARON die Strophen zu „Tout de toi“. Im weiteren Verlauf ist ihr das Chanson zwar immer sehr nah, aber ohne die klassische Spielart ihrer Stimme auszublenden.

„Loving Suite pour Birdy So“ ist eines dieser Alben, das nur bedingt unter den aufgeprägten Künstlernamen hätte veröffentlicht werden müssen. Denn alle Beteiligten wirken gleichberechtigt am Werk mit. Zudem teilen alle die Leidenschaft zur Improvisation, und alle versuchen die Grenze ihres Instrumentes auszuloten. Aber ROBERTO NEGRO hört sich halt eingängiger an als NEGRO, CARON, CASAGRANDE, CECCALDI x 2, BIANCO & MACHAULT. Mal ganz davon ab, das NEGRO schon einige Alben veröffentlicht hat, und der Name somit bestimmte Erwartungen auslöst. Neben Gesang und Klavier kommen so Bass, Flöte, Gitarre, Bratsche und Cello zum Einsatz.

Roberto Negro - Rhone 2011Begonnen hat im Übrigen alles mit einer Einladung des Direktors vom Amphitheater der Oper von Lion, wo Anfang 2012 eine Art einwöchiger Workshop stattfand. Verschiedenen Musiker der unterschiedlichsten Strömungen versammelten sich auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen.
Da galt der Pianist ROBERTO NEGRO schon als Experimentierfreudig. Gemeinsam mit sechs weiteren Individualisten und einem Texter ging es dann richtig nach vorn.

Im Ergebnis weht frischer Wind durch Raum und Hirnwindungen, ohne dabei aber den Faden zu verlieren. Auch wenn der Grundgedanke ‚jeder Song ein neuer Raum‘ ist.

Mit fehlenden Kenntnissen der französischen Sprache entgeht einem leider eine weitere Ebene. So habe ich in anderen Beiträgen gelesen, dass sich alles um den kleinen aufziehbaren gelben Vogel dreht, der auch das Cover ziert. Er ist es auch, der das Album auf recht witzige Art eröffnet, was ohne Video -ob der hörbaren Geräusche- zuerst rätseln lässt. Da hätte ich mir dann doch eine kleine englisch- oder deutschsprachige Zusammenfassung im Booklet gewünscht. Was im Übrigen ein großes Faltblatt ist.

 

http://www.robertonegro.com/

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