Sainkho Namtchylak wirkt auf dem Cover gezeichnet vom Kampf gegen ein veraltetes Wertesystem, das der `57 geborenen Künstlerin den Weg immer wieder erschwert hat. Aber oft sind es gerade die Wiederstände an denen man wächst. Auch wenn Sainkho aus Tuva stammt, so lassen sich ihre Arbeiten nicht in die Folkecke stellen. Im Gegenteil, sie scheint fast alle Grenzen zu überschreiten.
Habe ich bei Koshkendey schon von einer mystischen Stimmung gesprochen, so ist diese Stimmung bei „naked spirit“ fast noch stärker präsent. Dadurch das Sainkho alle Grenzen überschreitet, und in ihrer Vokalkunst sowohl traditionelle wie moderne, teils freejazzartige Elemente ineinanderfließen lässt, entstehen unglaubliche Bilder. Ähnlich wie Laurie Anderson spielt sie mittels moderner Technik mit ihrer Stimme, singt Sainkho mit sich selbst im Duett (Testament), oder zerlegt den Klang ihrer Stimme in einzelne Laute.
In der Instrumentierung gleicht „naked spirit“ einem Windhauch der durch die Saiten einer Harfe schlüpft.
So wandert Sainkho Namtchylak mühelos durch die Welt unserer Ahnen, mal als Avantgardevokalistin, mal als asiatische Tempelsängerin, hinweg über die nun bestehenden Kontinente, um den Ursprung aller Sangeskunst wieder aufglimmen zu lassen.
Sainkho |
vocals, mouth harp, shaman`s drum |
Djivan Gasparyan | duduk |
Walter Maioli |
various percussion, conch, mouth harp, shaman`s drum |
Natalie Van Ravenstein | mouth harp, shaman`s drum |
German Popov |
igill, kurei, mouth harp, vocals, |
Federico Sanesi | tablas, various perc., |
Roberto Cacciapaglia | piano |