Immer wieder stoßen wir auf fesselnde Musik. Mal treibt sie uns an, mal hievt sie uns in völlig entspannte Zustände. Letzteres ist in unsere Zeit, in der die Menschen immer dichter aufeinander hocken, zunehmend wichtiger. Leider verbreitet sich diese Erkenntnis erst mit der Zeit unter guten Musikern, so das zu Beginn oftmals Scharlatane das Bedürfnis missbrauchten. In die Reihe der ernstzunehmenden Musiker dieses Genres gehört sicherlich Steven Halper. Bei seinen Produktionen ist alles handgemacht, und nicht von dumpfem Synthesizergedudel umlagert. Das Zustandekommen eines jeden Titels wird im Booklet erläutert, und nimmt dem Zuhörer so manche Hemmschwelle. Zum einen wird an vielen Stellen auf den musikgeschichtlichen Hintergrund hingewiesen, zum anderen auf den musiktherapeutischen Einsatz eingegangen. Angesichts der überzeugen Erklärungen wirkt nichts lächerlich, wenn es sich auch manchmal um ziemlich abstruse Instrumente handelt, die zum Einsatz kommen. Es ist die Konfrontation mit etwas Fremden, etwas, das unserem Alltag fern ist. Steven Halpern geht die Sache von der technischen Seite her an. Er hat sich genauestens mit der Wirkung bestimmter Frequenzen auf den menschlichen Organismus beschäftigt, und setzt zu ihrer Reproduktion den Synthesizer ein. „In the key of Healing“ wirkt dabei aber nicht überfrachtet, sondern eher wie die Vertonung eines Traumes. Auch wenn Halperns Motive mir dabei verständlich sind, habe ich manchmal Zugangsschwierigkeiten. Dennoch kann ich seine beschriebenen Effekte, die den Hörer überkommen sollen, aus eigener Erfahrung bestätigen. An manchen stellen kommen Erinnerungen an Brian Enos „Music for Airports“ durch, ein Projekt dessen Ziel die Beruhigung der Massen innerhalb eines Airports war. (siehe auch Kay Gardner – „Drone Zone“) Ein kleines Manko am Rande sind die Booklets. Leider sind sie den Dingipaks nur beigelegt, fallen somit also heraus.