Band I – Blasinstrumente
NAXOS
Das Antike Rom hat uns reichlich Material hinterlassen, in denen Sitten und Gebräuche ausführlich festgehalten wurden. Was im Bezug auf die Musik allerdings fehlt, das sind Notenschriften.
Um nun frühen Spielweisen von Instrumenten auf die Spur zu kommen, fließen unweigerlich mehrere Forschungsdisziplinen zusammen. Neben der Paläorganologie sind das die Archäologie, die Musikwissenschaft, die Ethnologie sowie das Studium zeitgenössischer Autoren.
Ein Freak auf diesem Gebiet ist Walter Maioli. Der 1950 in Mailand geborene Musiker, Paläorganologe (Wissenschaft der Ursprünge der Musikinstrumente) und experimentelle Archäologe widmet sich seit geraumer Zeit der Erforschung vorgeschichtlicher naturalistischer Kunst sowie der Traditionen der Völker. Er selbst komponiert Musik, spielt Flöten und Percussioninstrumente. Betrachtet man die vielfältigen Aktivitäten Maiolis, so kommt einem der Verdacht, das all die Zuordnungen aus einer Verlegenheit heraus stattfinden. Anders ist es Außenstehenden kaum möglich nachzuvollziehen, welchen Radius seine Kräfte haben. So gibt es beispielsweise noch einige Aktivitäten, die ihm bei dem Projekt SYNAULIA zugute kommen dürften. Da währen beispielsweise seine Erfahrungen als Mitarbeiter ritueller Theater, eigene Konzerte, Workshops und die Zusammenarbeit mit großen Unternehmen wie Walt Disney oder der Umweltschutzorganisation WWF (World Wildlife Fund).
Dabei kennt Walter Maioli keinerlei Berührungsängste, wie etwa ein CD-Projekt für ARCHEON (niederländischer Park für Experimentelle Archäologie) namens „200.000 jaar muziek“ zeigt.
Mir seinem Projekt SYNAULIA hat Maioli eine Musik-, Tanz- und Theatergruppe ins Leben gerufen, mit der er nun Musik aus dem antiken Rom versucht nachzuempfinden. Als Vorgabe dienen nicht nur berühmten Mosaikgebilde, zeitgenössische Autoren und antike Reliefs, sondern auch Originalschauplätze, von denen Rom noch reichlich zu bieten hat.
Um sich der Stimmung vergangener Zeiten zu „erinnern“, versuchen die Musiker die akustischen Gegebenheiten in sich aufzunehmen, und eine homogene Spielweise zu entwickeln.
Was der Zuhörer beim abspielen dieser Platte zu hören bekommt schwankt zwischen Mystik, Magie und Folklore. Manches ist dabei gewöhnungsbedürftig, manches könnte glatt modernen Strömungen innerhalb des Jazz oder der Klassik zugeordnet werden. Ob damit zugleich die Strömungen innerhalb der klassischen Musik ein Stück weit verständlicher werden, das sollte jeder einmal selbst erfahren.
AMIATA-Records haben für diese Musik extra die Sparte „Musica Antiqua“ geschaffen.
Walter Maioli | Doppel-, Pan-, Acutusflöte, Altägyptische Flöte, Flöte, Bucina, Muscheltrompete, Rhombus, Schlaghaut, Discòs, Scabillum |
Luce Maioli | Zimbeln, Tympanum, Bucina, Horntrompete, Panflöte, Klangsteine, Stimme, Glocken |
Natalia Van Ravenstein | Tympanum, Stimme, Zimbeln, Panflöte (Rohrpfeife), Schabhorn, Tympanum mit Schellen, Glocken |
Wjnand Simons | Panflöte, Crotala, Bucina, Horntrompete, Tympanum, Klangsteine, Rohrblattflöten, Schlaghaut, Tympanum mit Schellen, Stimme, Glocken |
Christina Majnero | Rohrblattflöte, Bucina, Horntrompete, Stimme, Zimbeln, Discòs, Rezitativ |
Roberto Stnaco | Rohrblattflöte, Tympanum, Discòs, Zimbeln, Scabillum, Schlaghaut |
Gaetano Delfini | Bucina, Horntrompete, Tuba, Cornu |
Romeo Mangino | Tympanum |
Caterina Welffens | Zimbeln |
Elvira Impagatiello | Stimme |
Renata Chiesa | Stimme |
Anthon Veggi | Rezitativ in altägiptisch, Stimme |