Vor nicht allzu langer Zeit bin ich zum wiederholten Mal über einen Bericht gestolpert, der über die eigene Zeitempfindung der Mönche Tibets berichtete. Zusätzliche Aktualität bekommt diese Musik durch die Verfilmung des Buches „Sieben Jahre Tibet„, das in beeindruckende Weise diesen Teil unserer Erde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges beschreibt.
„Tibet: The Heart of Dharma“ konfrontiert uns erst einmal mit, für unsere Ohren, ungewohnten Gesängen. Der Gesang der Schüler Buddah`s ist stark monoton. Plötzliche Stimmungswechsel sind kaum zu erwarten, außer man bewertet das leichte Anheben und Senken der Stimmlage als solche. Meist hält sich die Gruppe im Bassbereich auf, was ein Gefühl der Erdverbundenheit aufkommen lässt. Der Gesang wirkt an manchen Stellen wie das Grollen eines Erdbebens, und dann wieder wie der, durch die Gemäuer der schlichten Klosteranlagen streifende Wind.
Ihr Kalender bewegt sich jetzt um das Jahr 2.500, was uns Zeit gibt über unseren Anspruch auf kalendarische Alleinregelung nachzudenken. Die Bilder, und die immer noch erhaltene Tradition der Tibetanischen Buddhisten ist allemal beeindruckend, obgleich der bittere Nachgeschmack des Aussterbens auch hier in der Luft liegt. Vielleicht ist die Verbreitung dieses Glaubens tatsächlich der Einzige Weg zur Fortführung solcher Künste. Uns gäbe sie eine Chance das eigene Dasein neu zu erfassen.