„Spannend“ ist wohl das erste Prädikat, das ich der Musik von Toufic Farroukh anbappen möchte. Denn er liefert wirklich eine Art Filmmusik. Dabei bedient er sich bei seinen kulturellen Wurzeln genauso selbstverständlich wie beim euro-amerkanischem modern Jazz. Zitiert aber zudem mal Tango oder Blues, oder erinnert sich an Brecht.
Beherrschend bei Toufic Farroukhs Album „Cinéma Beyrouth“ ist aber eindeutig der Jazz.
Toufic Farroukh stammt aus dem Libanon, wo er -unter anderem von seinem Bruder- das Saxophon erlernt. Aber auch als Schauspieler versucht sich Toufik Farroukh, bevor er nach Paris zieht, wo er seit 84 lebt.
Hintergrund für den Ortswechsel ist der Libanon Krieg Anfang der 70er Jahre, der nicht nur Farroukh ins Exil trieb. Ein Visum für Frankreich nutze er, um in Frankreich über mehrere Jahre Musik zu studieren. Seine Verbindung in die Filmbranche, gepaart mit seinen Auftritten als Jazzmusiker, führten ihn schließlich zur Filmmusik.
„Cinéma Beyrouth“ ist ein guter Einstieg in beide Welten. Also Jazz- wie Filmmusik. Wobei die Filmthemen eher geisterhaft hindurch scheinen. Beeindruckend finde ich die Kombinaion von Piano und Blasinstrumenten, die ich in dieser Form bisher kaum zu hören bekam. Nie nimmt das freie Spiel überhand, nie wird es zu gefällig, und immer klingt eine besondere Stimmung mit.